Zwei Jahre lang hat es gedauert, doch das Warten hat sich gelohnt. Nachdem Baits ihr Debütalbum im vergangenen Herbst verschoben hatten, erschien letzten Freitag endlich „Never Enough“.
Irgendwo zwischen Fuzz-Pop und Beachgrunge angesiedelt, spielen Baits mit ernsten Themen, seichteren Freuden und charmanten Wiener Grant Seilspringen. Dabei wird, wie das perfekt passende Album Cover schon sagt, von Schmerz, Spaß, Drama, Liebe über Trauma bis hin zu Wut alles durchgekaut. Durch das ganze Wirrwarr an Emotionen klingt aber immer wieder das „Nicht Genug“-Sein durch, ein Gefühl, welches wir wohl alle hin und wieder nachvollziehen können.
Glatt poliert ist dabei natürlich nichts, Ecken und Kanten werden willkommen geheißen. Und mit coolen Basslines, ausgeklügelten Gitarrenstellen, Sonja Maiers rauer Stimme und einer ordentlichen Portion Rotz zu einem Longplayer verarbeitet, bei dem einmal durchhören nun wirklich nicht genug ist.
Das hat den Nachteil, dass es zunehmend schwer fällt, einen Favoriten aus dem Album auszuwählen. Aus persönlicher Sicht ist es vermutlich „Amy“. Oder doch „Shed Your Skin“, vielleicht aber auch „Liberate You“. Soll heißen, ihr erstes Werk ist der Band wahnsinnig gut gelungen; da steigt die Vorfreude auf die hoffentlich bald wieder möglichen Konzerte mit jedem Hören weiter an.